KN21 Zwei Sätze aus dem Ballett “Dornröschen” (Tschaikowsky-Bearbeitung)

english KN21 Variation de la Fée de Lilas (Two Movements - Tchaikovsky Arrangement)

KN21 Variation de la Fée de Lilas
[et]
Entr'acte [1921]

Two Movements from “The Sleeping Beauty” by Peter I. Tchaikovsky, orchestrated by Igor Strawinsky — Zwei Sätze aus dem Ballett “Dornröschen” von Peter I. Tschaikowsky, nach dem Klavierauszug instrumentiert von Igor Strawinsky

Besetzung: Variation: große Flöte, 2 Oboen, Klarinette in B, Fagott, 4 Hörner in F, 2 Cornets à pistons in B, 2 Trompeten in B, 3 Posaunen, Tuba, Streicher (Erste Violinen, Zweite Violinen, Bratschen, Violoncelli, Kontrabässe); Entr’acte: 2 große Flöten, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten in A, 2 Fagotte, 4 Hörner in F, 2 Cornets à pistons in A, 2 Trompeten in A, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Solo-Violine, Streicher (Erste Violinen*, Zweite Violinen*, Bratschen*, Violoncelli, Kontrabässe)

* zweifach geteilt.

Vorlage: Beide Stücke entstammen dem zweiten Akt des abendfüllenden Balletts Dornröschen (La Belle au bois dormant; The Sleeping Beauty) von Peter Tschaikowsky, das 1890 in St. Petersburg uraufgeführt wurde. Variation de la Fée de Lilas entspricht der im Original Variation d’Aurore heißenden Ballett-Nummer 15b, bei dem Entr’acte handelt es sich um den Entr’acte symphonique, das symphonische Zwischenspiel der Nummer 18.

Widmung: keine Widmung bekannt.

Dauer: Variation: etwa 2′; Entr’acte: etwa 4′.

Entstanden: April bis September 1921.

Uraufführung: am 2. November 1921 im Londoner Alhambra Theatre im Rahmen der ungekürzten Neuaufführung von Tschaikowskys La Belle au bois Dormant mit den Solisten Olga Spessiwtzewa (Aurora), Pierre Vladimirow (Prinz Desiré), Carlotta Brianza (Carabossa), dem Ensemble der Ballets Russes de Serge De Diaghilew (Vera de Bosset-Soudeikina, Felix Dubrowska, Stanislas Idzikowski, Lydia Lopokowa, Vera Nemtschinowa, Bronislawa Nijinska, Ludmilla Schollar, Thadée Slawinsky, Ljubow Tschernitschewa, Léon Woizikowsky, Nicolai Zwerew), dem Bühnenbild und den Kostümen von Léon Bakst, in der Marius Petipa nachgestellten Choreographie von Nicolai Sergejew mit Bronislawa Nijinska (Variations), in der Regie von Serge Grigoriew und unter der Musikalischen Leitung von Gregor Fitelberg.

Bemerkungen: Für den Herbst 1921 plante Diaghilew eine Wiederaufführung des Tschaikowskyschen Dornröschen-Balletts in der Fassung der Uraufführung von 1890. Tschaikowsky selbst war es, der anschließend Schnitte angebracht hatte, die Diaghilew wieder aufzumachen wünschte. Da keine Originalinstrumentation zugänglich war, bat Diaghilew Strawinsky bei ihrem gemeinsamen Besuch in Sevilla im April 1921, die Orchesterlücken nach dem vorhandenen Klavierauszug zu schließen. Später erweiterte Diaghilew seine Wünsche, weil er wegen einer choreographischen Änderung für die Szene L’Aurore se pique noch eine kurze Überbrückungspassage benötigte. Diese Szene blieb unveröffentlicht. Das Manuskript lagert in der Bibliothèque Nationale de France. Es besteht aus nur wenigen Takte, die aber seltsamerweise die Entstehungsdatierung Oktober 1920 tragen sollen. Es muss sich dabei um einen Druckfehler in der Partitur oder um einen Datierungsfehler Strawinskys handeln, weil im Herbst 1920 die Sache noch nicht anstand. Diaghilew erzielte mit dieser englischen Tschaikowsky-Produktion einen aufsehenerregenden Erfolg und ging gleichzeitig daran bankrott. Die Fassung der beiden Ausschnitte ist nicht mit der Orchester-Einrichtung des Pas-de-deux aus dem Jahre 1941 zu verwechseln.

Fassungen: Die Stücke blieben zu Lebzeiten Strawinskys unveröffentlicht. Boosey & Hawkes Music Publishers erwarben 1979 das Copyright und brachten 1981 eine käufliche Taschenpartitur heraus (Platten-Nummer B. & H. 20523; Editions-Nummer HPP 959; 22/21 Seiten mit 4 Seiten Umschlag [Außentitel, 2 Leerseiten, Werbeseite Stand 7/781 No. 78], Innentitelei, englisches Vorwort, datiert August 1981, und Instrumentenlegende).

Historische Aufnahme: nicht nachweisbar.

CD-Edition: nicht enthalten.

Autograph: Autographenteile befinden sich in der Pariser Nationalbibliothek, Skizzen in der Paul Sacher Stiftung Basel.

Copyright: 1979 durch Boosey & Hawkes Music Publishers.


K Cat­a­log: Anno­tated Cat­a­log of Works and Work Edi­tions of Igor Straw­in­sky till 1971, revised version 2014 and ongoing, by Hel­mut Kirch­meyer.
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